Das Mysterium der Fastnachts-Orden
Jedes Jahr werden Orden zu Abertausenden ersonnen, entworfen, geprägt, gestanzt, emailliert, vergoldet und mit Steinen besetzt. Seit rund 150 Jahren werden die so heiß begehrten Orden, die die Geschichte des Vereins und der jeweiligen Stadt widerspiegeln, in der Fastnacht verliehen.
Angefangen hatte alles nach 1823, dem reformierten Karneval in Köln. Das im selben Jahr gegründete Festkomitee des Kölner Karnevals suchte eine Möglichkeit, verdienten Mitstreitern ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für ihre Mühen und Anstrengungen zukommen zu lassen. Militärische Orden oder Phantasieformen dienten oft als Vorlage. Mit abgewandelten Motiven wurden sie auf Papier gedruckt und dann auf Pappe aufgeklebt. Sehr schnell erkannte man die Möglichkeit, die Orden aus Pappmaché herzustellen. Auch aus Stanniol wurden sie angefertigt.
In der Wende des 19. zum 20. Jh. wurden die Orden aus dünnem Messingblech geprägt. Die Karnevalsorden der 20er und 30er Jahre waren im Vergleich zu ihren Vorgängern bescheidene Exemplare. Erst in den 50er Jahren erlebte der Orden nach den überstandenen Notzeiten eine neue Renaissance. Das Wirtschaftswunder trug dazu bei, dass die so heiß begehrten Medaillen immer schöner und herrlicher wurden.
H. J. Schumacher, „Die Entwicklung der Karnevalsplaketten in Deutschland“, diente als Vorlage.
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